„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Thomas Stangl - Was kommt

06.10.2009

THOMAS STANGL
WAS KOMMT

Lesung & Gespräch

Geschichte ist nicht nur das, was sich schon ereignet hat, Geschichte ist auch, „was kommt“. Für den neuen Roman von Thomas Stangl bedeutet dies, die Lebenden und Toten, Geschichte und Gegenwart einander begegnen zu lassen in Räumen des Übergangs, der Vermischung, der Erinnerungen, Ahnungen, Visionen. Variierte Motive, geheime Bilder, kaum angedeutete Beziehungsgeflechte durchziehen den Roman, der als Vexierbild erscheint für einen sprachmächtigen, gewaltigen Text, der die Grenzen zwischen Realität und Traum, zwischen Wirklichkeit und der Sprache dafür, zwischen innen und außen verschiebt, vermengt, aufhebt.

Wien ist Schauplatz des Romans, Wien im Sommer 1937, an dem wir Emilia, eine Figur aus dem vorigen Roman Thomas Stangls, wieder treffen, und neben ihr Gregor, einen Pubertierenden, der vierzig Jahre später, Ende der 70er Jahre, wie Emilia allein mit seiner Großmutter lebt und in eine Krise gerät. Zwei Biographien, die sich kreuzen, die zusammenlaufen und wieder auseinander gehen, die vor dem Hintergrund der „großen“ Geschichte ihren zwingenden Lauf nehmen.

„Stangl öffnet uns Wahrnehmungstüren. Er arbeitet an der Wiedererschreibung der verlorenen Zeit. Das ist eine Literatur, in der ich mich sehr frei fühle.“ (Iris Radisch) Einführung und Gespräch: Anton Thuswaldner

Thomas Stangl, geboren 1966 in Wien, studierte Spanisch und Philosophie und lebt als freier Autor in Wien. Bisher erschienen die Romane „Der einzige Ort“ (2004), für den Stangl den Aspekte-Preis erhielt und „Ihre Musik“ (2006). Ein Auszug aus „Was kommt“ wurde beim Bachmann-Wettbewerb 2007 mit dem Telekom-Austria-Preis ausgezeichnet.

Impressionen

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