„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Marius Grzebalski - Graffiti

03.12.2001

MARIUS GRZEBALSKI
GRAFFITI

Lesung & Gespräch (polnisch/deutsch)

Literaturhaus 

Zwischen Nähe und Distanz, schonungslos sinnlicher Konkretheit und surrealer Poesie bewegen sich die Gedichte Mariusz Grzebalskis, die gerichtet sind gegen die Gewöhnungen des Sehens genauso wie gegen einen kalkulierten Stil. Sinnbezüge lösen sich auf, verbinden sich zu neuen Bedeutungen, zerstreuen die Bilder, den Blick. In sprödem, lakonischem Ton wird da Alltägliches neben existentielle Fragen gestellt, werden elementare Situationen durchkreuzt vom Trivialen, „angenehm verletzen diese schmutzigen Bilder unsere Augen“. Antworten geben diese Gedichte nicht, sie haben kein Zentrum, bündeln keinen Sinn, sondern treiben ins Offene, Leere, wollen haltlos bleiben und vorläufig: „Und doch wird die wichtigste Metapher / zuletzt kommen, wie der Tod.“

Mariusz Grzebalski, geboren 1969 in Polen, Studium der Philosophie und Polonistik; Briefträger, Museumswärter, Gerichtsprotokollant, Mitarbeiter bei verschiedenen Verlagen und Literaturzeitschriften (u.a. langjähriger Chefredakteur von Nowy Nurt (Neue Strömung).Veröffentlichungen: Negatyw (Negativ), 1994 (Literaturpreis für das beste Debüt des Jahres), Ulica Gnostycka (Gnostische Straße), 1997 (Polnischer Verleger-Preis) und Drugie Dotkniecie (Zweite Berührung), 2001. Der erste deutschsprachige Band von Mariusz Grzebalski ist in der Edition Korrespondenzen erschienen, übersetzt von Doreen Daume.

Büchertisch: Rupertus Buchhandlung

Veranstalter: prolit

 

Impressionen

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