„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Stefan Weidner - Jenseits des Westens

18.02.2019 (19:30)

Ort: Literaturhaus

Lesung & Gespräch 

„Jedem Weltbild geht eine Grammatik, ein Vokabular, eine Überlieferung, eine Erzählung voraus. Diese Narrative, das heißt die Geschichten, die über die Welt erzählt werden, interessieren mich mehr als das, was angeblich die Welt selbst sein soll. Wer gleich schon über die Welt als solche reden, etwas „Wahres“ über sie aussagen will, überspringt einen Schritt, verwechselt das jeweilige Bild von der Welt mit dieser selbst.“

Wir waren es gewohnt, dass Europa und Nordamerika die Welt dominieren. In Zeiten der Globalisierung melden nun andere Großmächte politische, wirtschaftliche und kulturelle Ansprüche an und stellen die „westliche“ Weltdeutung in Frage.

Stefan Weidner ist ein Anhänger der Aufklärung. Gerade deshalb plädiert er dafür, Weltentwürfe aus Arabien, Afrika oder China ernst zu nehmen. Sein großer, lebendig zu lesender und kenntnisreicher Essay plädiert für ein neues kosmopolitisches Denken, das die Vorstellung kultureller Überlegenheit überwindet.

Stefan Weidner, Jahrgang 1967, studierte Islamwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn und begann seine Karriere als Übersetzer arabischer Lyrik und als Literaturkritiker. 2001-2016 Chefredakteur der vom Goethe-Institut auf Englisch, Arabisch und Persisch herausgegebenen Kulturzeitschrift Art & Thought / Fikrun wa Fann. Für seine Arbeit wurde er vielfach ausgezeichnet. 

Veranstalter: Prolit, Südwind, Komment

Foto © privat

 

Impressionen

Zurück