„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Lisa Mayer/Christine Koschel

03.06.2008

LISA MAYER/CHRISTINE KOSCHEL
FUNKE ZINTE ZEPF AHSCHNEIDE

Buchpräsentation Lesung

Lisa Mayer, als Lyrikerin seit ihrem ersten Gedichtband „Auf den Dächern wird wieder getrommelt“ bekannt, geschätzt und in einige Sprachen übersetzt, präsentiert an diesem Abend ihre neueste Publikation „funke zinte zepf åhschneide“ (erschienen in der Edition Eizenbergerhof) – einen Band, der Gedichte im Nassereither Dialekt versammelt.

Die Sprach- und Bildwelt des Tiroler Tales verbindet sich in Lisa Mayers Lyrik mit bewusster Formgebung, mit Rhythmus, Laut und Klang, die ein „Anderes“ entstehen lassen und damit „ einen neuen Weg der Mundartdichtung – poésie pure“ (Johann Holzner) eröffnen. Christine Koschel, als Lyrikerin wie als Freundin Ingeborg Bachmanns und Herausgeberin ihrer Werke bekannt, liest aus Gedichten der letzten Jahre. Ihre Lyrik ist geprägt von einer eigenwilligen Bildlichkeit und Formgebung, von einem obsessiven Fragen nach den Möglichkeiten der Sprachfindung. „Christine Koschel hat in ihren Gedichten gegen modische Strömungen über die Jahrzehnte hin eine Sprache behauptet, die sie als Dichterin herausragend eigenständig, poetisch kämpferisch dastehen lässt.“ (Verena Nolte) 

Lisa Mayer, geboren 1954 in Nassereith/Tirol, lebt und arbeitet als Logopädin und Lyrikerin in Puch bei Salzburg. Für ihre Lyrik erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, ihr erster Lyrikband wurde ins Arabische und Spanische übersetzt. Buchveröffentlichungen: „Auf den Dächern wird wieder getrommelt“ (Haymon 1999); „Du allein beschenkst die Diebe“ (Haymon 2005); „zweigesichtiger Engel (polnisch/ deutsch; Krakau 2006). „funke zinte zepf åhschneide“ ist in der Edition Eizenbergerhof erschienen.

Christine Koschel, geboren 1936 in Breslau, 1944 Flucht aus Schlesien, ab 1955 Regieassistentin in München, lebt seit 1965 als freie Autorin und Übersetzerin in Rom. Zusammen mit Ingrid Weidebaum Herausgeberin der Werke Ingeborg Bachmanns, Übersetzerin von u.a. Djuna Barnes, Sylvia Plath, Michael Hamburger. Buchveröffentlichungen u.a.: „Den Windschädel tragen“ (1961); „Zeit von der Schaukel zu springen“ (1975); „Ein mikroskopisch feiner Riss“ (2001).

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