„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Katerina Poladjan - Hier sind Löwen (Kopie)

23.01.2020

Ort: Literaturhaus

Lesung & Gespräch 

Wir schreiben das Jahr 1915: Die alte Bibel einer armenischen Familie an der Schwarzmeerküste ist das Einzige, was den Geschwistern Anahid und Hrant auf ihrer Flucht bleibt. Hundert Jahre später in Jerewan wird der Restauratorin Helen eine Bibel anvertraut. „Hrant will nicht aufwachen", hat jemand an den Rand einer Seite gekritzelt. Helen taucht ein in die Rätsel des alten Buches, in das moderne Armenien und in eine Geschichte vom Exil, vom Verlorengehen und vom Schmerz, der Generationen später noch nachwirkt. Und sie bricht auf zu einer Reise an die Schwarzmeerküste und zur anderen Seite des Ararat.

Dramaturgisch klug verbindet die Autorin in ihrem Roman die Geschichte des Genozids an den Armeniern mit jener einer privaten Krise und die Rekonstruktion historischen Geschehens mit den Möglichkeiten der Fiktion.

Katerina Poladjan wurde in der Sowjetunion geboren. Ihr Großvater war Überlebender des Völkermords an den Armeniern. Ende der 1970er Jahre kam sie als Kind nach Deutschland. Ihr Vater Michail Poladjan ist ein international anerkannter Künstler. Katerina Poladjan schreibt Romane, Essays, Theatertexte und lebt in Berlin. 2011 veröffentlichte sie ihren Debütroman „In einer Nacht, woanders, 2015 den Roman „Vielleicht Marseille" und 2016 den literarischen Reisebericht „Hinter Sibirien - eine Reise in den Russischen Fernen Osten". „Hier sind Löwen“ ist im S.Fischer Verlag erschienen.

 

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