„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Ivna Zic - Die Nachkommende

29.01.2020 (19:30)

Ivna Zic / Matija Schellander
Die Nachkommende

Lesung & Gespräch 

Hochsommer. Eine junge Frau reist in einem Zug von Paris nach Kroatien, wo wie jeden Sommer die Familie auf der Großmutterinsel wartet. Sie denkt an den Mann, mit dem sie ein Jahr lang eine Beziehung führte, die nie wirklich anfangen konnte: Der Mann ist verheiratet und ein Maler, der nicht mehr malt. In den fahrenden Zug setzt sich der tote Großvater zu ihr. Auch er ein Maler, auch er hatte aufgehört zu malen. Die zwei abwesend-anwesenden Männer werden zu ihren Begleitern auf einer Reise in die Erinnerung, aus der sich eine Familienerzählung konstituiert. Das Auswandern der Eltern kurz vor dem Krieg in Kroatien hat eine Unzahl von Bewegungen ausgelöst.
Aufbrechen, Abbrechen, es scheint eine Familienneigung zu sein, die sich wiederholt, die in Frage gestellt wird.

Ivna Žic, 1986 in Zagreb geboren, aufgewachsen in Zürich, studierte Angewandte Theaterwissenschaft, Schauspielregie und Szenisches Schreiben. Seit 2011 arbeitet sie als freie Autorin und Regisseurin in Zürich und Wien. Für „Die Nachkommende“ (Verlag Matthes & Seitz) wurde sie 2019 sowohl für den Österreichischen Buchpreis als auch für den Schweizer Buchpreis nominiert.

Matija Schellander, geboren 1981 in Ludmannsdorf-Bilčovs, lebt als Komponist, Kontrabassist und elektronischer Musiker in Wien und komponiert für Theater, zeitgenössischen Tanz und Film. Er betreibt mit Ryu Hankil aus Seoul (elektronische Instrumente, Schreibmaschine) und Noid (Cello) aus Wien das Trio „Foreign Correspondents“. Mit Ivna Žic verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit.

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