„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Georgi Gospodinov - 8 Minuten und 19 Sekunden

26.09.2016 (19:30)

GEORGI GOSPODINOV - 8 Minuten und 19 Seklunden

Lesung & Gespräch (bulgarisch/deutsch)

Einführung und Übersetzung: Alexander Sitzmann

8 Minuten und 19 Sekunden – so lange braucht das Licht von der Sonne zur Erde, und so lange räumt der Erzähler von Georgi Gospodinovs Titelgeschichte uns zur Lektüre seines Textes ein. Sind wir damit fertig, könnten wir uns vielleicht schon im kosmischen Dunkel wiederfinden. Doch selbst vor dem drohenden Weltuntergang gibt es noch einiges zu erzählen. Von hinterwäldlerischen  balkanischen Dorfbewohnern, von einem Jungen, der verschiedene Väter adoptiert, unter ihnen eine Büste von Stalin, von einem Autor, der ganz Lissabon nach einer unbekannten Schönen absucht, von zahlreichen simplen oder auch sehr raffinierten Ehebrüchen. Von grotesken Details aus der kommunistischen Vergangenheit Bulgariens oder von kleinen visionären Entwürfen einer möglichen Zukunft.

Die Melancholie, die diese Geschichten durchzieht, wird immer wieder zum Kippen gebracht, der Autor begegnet ihr mit skurrilen erzählerischen Eskapaden und mit einer Phantasie, die selbst bittersten Realitäten komische Seiten abgewinnt.

 

Georgi Gospodinov wurde 1968 in Jambol / Bulgarien geboren, er studierte Bulgarische Philologie und arbeitet am Literaturinstitut der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften. Neben Drehbüchern, Erzählungen, Essays und Lyrik veröffentlichte er zwei Romane: „Natürlicher Roman“ (2007) und „Physik der Schwermut“ (2014). Sein Erzählband ist in der Übersetzung von Alexander Sitzmann im Droschl Verlag erschienen. 

Eintritt: 8/6/4

Veranstalter: prolit

Foto: Dafinka Stoilova

 

Impressionen

Zurück