„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Drago Jancar - Katharina, der Pfau und der Jesuit

19.09.2007

DRAGO JANCAR
KATHARINA, DER PFAU UND DER JESUIT

Lesung & Gespräch (slowenisch/deutsch)

Liebe, Sünde, Leidenschaft verbinden sich im neuesten Roman Drago Jancars in der Geschichte einer jungen Frau zur Zeit des Siebenjährigen Kriegs.

In gekonnter Balance zwischen Fakten und Fiktionen verknüpft Jancar die Lebenswege dreier Menschen des 18. Jahrhunderts: Katharina, Tochter des krainischen Gutsverwalters Poljanec, schließt sich den Wallfahrern an; sie begegnet der großen Liebe, wird dennoch zur Offiziershure. Der Pfau, krainischer Artilleriehauptmann, der in der Armee Maria Theresias dient, stolziert unter ihrem Fenster auf dem Gutshof umher und erzählt von nie geschlagenen Schlachten. Der Jesuit, ein slowenischer Missionar, hat die gewaltsame Vertreibung seines Ordens aus Paraguay erlebt. Wieder in Europa, schließt er sich den Köln-Pilgern an und prägt fortan Katharinas Lebensweg.

Wechselnde Schauplätze – Salzburg, Landshut, Münster, Köln – und historische Ereignisse bilden ein spannendes Epochengemälde an der Schwelle vom Barock zur Aufklärung – das nicht zuletzt aber auch die aktuelle Gegenwart in ein neues Licht zu rücken vermag. „Damit, wie sich Jancars Erzählungen einlassen auf Gesellschaft und Geschichte, sind sie eine Verteidigung des Individuums mit allen Mitteln großer Erzählkunst.“ (Die Presse) Einleitung und Übersetzung: Klaus Detlef Olof 

Drago Jancar, geboren 1948 in Maribor, zählt zu den wichtigsten AutorInnen Sloweniens. Er studierte Jura und hat sich mit seiner publizistischen Tätigkeit gegen die ehemalige jugoslawische Regierung gestellt. Heute lebt er in Ljubljana als Autor und Publizist. Seine Romane, Essays und Stücke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt auf Deutsch u.a.: „Rauschen im Kopf“ (1999); „Kurzer Bericht über eine lange belagerte Stadt – Gerechtigkeit für Sarajewo“ (1996); „Die Erscheinung von Rovenska“ (2001); „Luzias Augen“ (2005). Jancar erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Europäischen Preis für Kurzprosa und soeben den Jean Améry- Preis für Essayistik. Klaus Detlef Olof, Übersetzer und Universitätslehrer, lebt in Zagreb und Graz. Zahlreiche Übersetzungen aus den südslawischen Literaturen. Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzer 1991. 

Impressionen

© by Anita Schiffer-Fuchs

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