„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Tanja Maljartschuk - Blauwal der Erinnerung

01.10.2019 19:30 - 12.10.2019 13:15

TANJA MALJARTSCHUK

Blauwal der Erinnerung

Lesung & Gespräch 

Eine Frau leidet, nach unglücklichen Beziehungen aus der Bahn geworfen, unter Panikattacken und verlässt monatelang die Wohnung nicht. Sie findet Orientierung und Halt in der Auseinandersetzung mit einer historischen Figur, die für die Geschichte der Ukraine eine große Rolle spielte: Wjatscheslaw Lypynskyj. Der leidenschaftliche Geschichtsphilosoph und Politiker befasste sich politisch und historisch mit dem zwischen Polen und Russland zerrissenen Land und forderte seine staatliche Unabhängigkeit. Ein Kampf, der ihn durch verschiedene Länder führte und persönliche Opfer kostete.

Ähnlich kränklich wie diese historische Figur und ebenso auf der Suche nach Zugehörigkeit, folgt die Erzählerin diesem stolzen, kompromisslosen, hypochondrischen Mann, um durch die Erinnerung der sowjetischen Entwurzelung zu trotzen.

„Humorvoll melancholisch [...] So widersetzt sich der Roman [...] klug und kunstvoll dem Vergessen.“ (Stefan Otte)


Tanja Maljartschuk, 1983 in Iwano-Frankiwsk, Ukraine, geboren, studierte Philologie und arbeitete nach dem Studium als Journalistin in Kiew. 2009 erschien auf Deutsch ihr Erzählband „Neunprozentiger Haushaltsessig“, 2013 ihr Roman „Biografie eines zufälligen Wunders“. 2018 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis. Die Autorin schreibt regelmäßig Kolumnen für die Deutsche Welle (Ukraine) und für Zeit Online und lebt seit 2011 in Wien. „Blauwal der Erinnerung“ ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.

Foto: Lukas Beck 

 

Impressionen

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