„Literatur ist ein Medium der Geduld, der geschärften Wahrnehmung. Und sie leistet das Paradox, glücklich zu machen, auch wenn sie von Unglück spricht“ 

( Ilma Rakusa)

Oksana Sabuschko - Museum der vergessenen Geheimnisse

15.11.2010

OKSANA SABUSCHKO
MUSEUM DER VERGESSENEN GEHEIMNISSE

Lesung & Gespräch (ukrainisch/deutsch)

Oksana Sabuschkos zweiter Roman ist eine schonungslose und offensive Auseinandersetzung mit den Verhältnissen und Befindlichkeiten der gegenwärtigen Ukraine. In einem komplexen Panorama wird anhand der Lebenslinien dreier Frauen die verworrene ukrainische Geschichte des 20. Jahrhunderts erzählt: Daryna ist Fernsehproduzentin in Kiew. Sie entdeckt ein Foto der Partisanin Helzja, die Mitglied der Ukrainischen Aufstandsarmee in den 40er Jahren war, und beschließt, deren Geschichte in einer Dokumentation aufzuarbeiten.

Beinahe zeitgleich kommt Darynas Freundin, die Malerin Wlada, bei einem Unfall ums Leben, bei dem auch deren Gemäldeserie „Geheimnisse" unauffindbar verschwindet. Geheimnisse – das von der offiziellen Geschichtsschreibung Verschwiegene ebenso wie das Unaussprechliche zwischen Männern und Frauen – durchziehen den monumentalen, überbordend erzählten Roman, der auch als exemplarische Mentalitätsstudie eines osteuropäischen Landes zu lesen ist. Einführung und Übersetzung: Alexander Kratochvil

Oksana Sabuschko, eine der wesentlichen Autorinnen der heutigen Ukraine, wurde 1960 geboren und lebt in Kiew. Nach einem Philosophiestudium arbeitete sie an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften und war als Stipendiatin und writer-in-residence in England und den USA. Gegenwärtig unterrichtet sie kreatives Schreiben an der Universität Kiew und schreibt für Zeitschriften und Magazine. Ihr Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt und zahlreich ausgezeichnet. Publikation von einigen Lyrik- und Erzählbänden, politisch-philosophischen Abhandlungen sowie des Romans „Feldstudien über ukrainischen Sex" (1996). „Museum der vergessenen Geheimnisse" ist in deutscher Übersetzung von Alexander Kratochvil im Verlag Droschl erschienen.

Impressionen

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